Indienprojekte Fam. Hägele Aalen

Der Bau von Schulen

Schule in Peddha Kotalla

Unser erstes großes Schulprojekt war der Bau einer

Schule in Peddha Kottala, dem Heimatort von

Pfarrer Marreddy. Als das Ge­bäude erstellt war,

haben St. Anna Schwestern aus Chennai die Leitung

der Schule übernommen. Die Schule war zuerst eine

Telugu Medium School. Das bedeutet, dass die

Landessprache Telugu (in Andhra Pradesh) die

Unterrichtssprache war. Später wurde die Schule um

ein Stockwerk erweitert und weiter ausgebaut.

Heute werden ca. 1000 Schüler dort unterrichtet.

Auch eine English Medium Abteilung wurde

eingerichtet. Nur wenig entfernt ist unser Zentrum

für Körperbehinderte und so konnten die Kinder aus

diesem Zentrum hier in dieser Schule unterrichtet werden. Ein Internat für 75 Jungen und 50 Mädchen

ist angegliedert, dass auch Kindern aus umliegenden Dörfern ohne Schule ein Schulbesuch ermöglicht

werden kann. Es werden weitgehend Dalitkinder aufgenommen, die sonst keinen Zugang zum

Bildungssystem ihres Landes haben. Diese Schule besteht nun seit über 25 Jahren und damit haben

tausende von Kindern einen guten Schulabschluss und damit Chancen zu einem guten Beruf und

besseren Leben bekommen.

Vimala School in Yerraguntla

Als Marreddy Pfarrer in Yerraguntla war,

musste er eine Kirche, das Pfarrhaus und

eine Schule bauen. Diese Schule besteht

nun seit 30 Jahren. Klein haben wir

begonnen. Nun hat die Schule in der

Zwischenzeit 1350 Schüler vom

Kindergarten bis zur 10. Klasse. Im

letzten Jahr haben wir auf diesen

Schulbau einen weiteren Stock mit

einem großen Multizwecksaal errichtet.

Auch in dieser Schule werden vor allem

Dalit-Kinder unterrichtet. In den 30

Jahren konnten wir so vielen Kindern

eine Schulbildung, und damit einen

guten Start ins Leben geben. Da Englisch die Unterrichtssprache ist, haben die Schüler die Chance, an

Fachhochschulen und Universitäten zu studieren, wo alle Fächer in englischer Sprache gelehrt

werden. Damit bekommen die Kinder und Jugendlichen Zukunftschancen, die vorher gar nicht

vorstellbar waren. Carmelschwestern leiten diese Einrichtung. Sie haben noch weitere Grundschulen

in Sirvel und in Govindapalli. Hier bekommen die Schüler am Unterrichtsende einen „Lohn“ in Form

von Mais, Reis oder Mehl. So können die Eltern ihre Kinder zu uns in die Schule geben, weil der Wert

der Gabe dem Lohn entspricht, den das Kind durch Arbeit verdient hätte. Auch bei dieser Schule ist

ein Internat für ungefähr 100 Kinder angegliedert. Auch hier kommt der Freundeskreis Indienhilfe

Aalen, für die Unterbringung und Verpflegung der Kinder auf. Als dritte Schule wird gerade in

Navajeevan eine English Medium School aufgebaut.

Mädcheninternat in Nandyal

In der großen Mädchenschule St. Joseph in

Nandayl, die von St. Anna-Schwestern aus

Chennai geleitet wird, und in der über 2000

Schülerinnen unterrichtet werden, haben wir

ein Internat für 200 Mädchen aus den

umliegenden Dörfern gebaut und kommen für

die laufende Finanzierung auf. Gerade in die

Bildung von Mädchen und Frauen zu

investieren, ist in Indien äußerst wichtig, weil

diese in der indischen Gesellschaft nur einen

niedrigen Stellenwert besitzen. Das hängt

auch mit dem Mitgiftproblem zusammen. Die

Eltern der Braut müssen an die Familie des

Bräutigams eine hohe Mitgift zahlen. So

„kosten“ nach indischer Meinung Mädchen nur

und bringen nichts ein. Deshalb wird in ihre Bildung nicht investiert.

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