Indienprojekte Fam. Hägele Aalen

Child-Care-Program

1.) Das Projekt gegen Kinderarbeit 2.) Das Projekt für Kinder mit Missbildungen 3.) Das Projekt für Aidswaisen 4.) Das Projekt für ausgesetzte Kinder

1.) Projekt gegen Kinderarbeit

Allein im südindischen Bundesland Andhra Pradesh schätzt man die

Zahl der Kinder, die in einem dauernden Arbeitsverhältnis stehen

auf 64 Tausend (mit steigender Tendenz). Es sind Dalitfamilien

(Dalits = Menschen aus der untersten Kaste), die für ein Überleben

ihrer Familie auf das Gehalt ihrer Kinder angewiesen sind. Die

Kinder arbeiten in Ziegeleien, Teppichknüpfereien, auf den Feldern

der Großgrundbesitzer, in Steinbrüchen und in Fabriken, in Kellern

und Hinterhöfen, wo Billigprodukte für den europäischen Markt

hergestellt werden oder sammeln Müll und Altpapier ein. Somit

haben sie keine Chance auf eine Schulbildung, auf einen

Schulabschluss und auf eine qualifizierte Berufsausbildung. Sie

bleiben auch als Erwachsene Tagelöhner und geben ihre Armut an

die nächste Generation weiter. In unserem „Projekt gegen

Kinderarbeit“ bemühen wir uns um diese Kinder. Es gilt, den Teufelskreis aus Analphabetismus und

Tagelöhnertätigkeit, der von Generation zu Generation weitergegeben wird, nur einmal zu

durchbrechen. In unserem Kurnool-District konzentriert sich die Kinderarbeit in der Landwirtschaft auf

Aussaat und Ernte, in der die Kinder für einige Monate auf den Feldern eingesetzt werden. Damit

werden sie nicht nur ihrer Kindheit beraubt, sondern sind auch schädlichen Pestiziden ausgesetzt, die

auf den Feldern eingesetzt werden. Diese greifen ihren Körper an, lösen oft chronische Krankheiten aus

und verkürzen ihr Leben.

Für die Kinder, die wir aus der Kinderarbeit befreien, haben wir in

Navajeevan eine „Brückenschule“ eingerichtet. Die Eltern werden für den

„Verdienstausfall“ ihres Kindes in Form von Lebensmittel entschädigt. Hier

leben die Kinder in einem Internat, bekommen kostenlos regelmäßig drei

Mahlzeiten pro Tag und können ihr „Kind sein“ und den versäumten

Unterricht nachholen. Letzteres geht meist sehr rasch, weil die Kinder ihre

große Chance erkennen und ihre Dankbarkeit durch großen Lerneifer zeigen.

Haben sie den versäumten Unterricht nach einem bis zwei Jahren aufgeholt,

werden sie in die staatlichen Regelschulen eingegliedert und die Familien und

die Kinder nachbetreut, um sicherzustellen, dass der Schulbesuch eingehalten

wird. Begabte Schüler bekommen außerdem ein Stipendium für ein Studium.

Hat ein solches Kind später durch eine qualifizierte Schul- und

Berufsausbildung einen höheren Lebensstandard erreicht, gibt es diesen an

die nächste Generation weiter. Dieses Projekt läuft nun (2015) im 10. Jahr

und in jedem Jahr helfen wir 100 Kindern, der beschriebenen Situation zu entkommen. Damit konnten

wir schon 1000 Kinder aus diesem Schicksal befreien. Dieses Projekt mit der Brückenschule ist in Indien

bislang vermutlich einmalig. Eine US-Firma hat uns geholfen,

die dafür notwendige Infrastruktur (Klassen- und Schlafräume,

Speisesaal und die sanitären Anlagen) errichten zu können.

Die laufenden Kosten für dieses Projekt trägt der Freundes-

kreis „Indienhilfe e.V.“. Langfristig ist geplant, in

Navajeevan eine „English-Medium-School“ zusätzlich

einzurichten, auf der dann auch diese „CCP-Kinder“ bis zum

Ende ihrer Schulzeit bei uns bleiben können, bestens s

chulisch betreut werden und einen Schulabschluss bekommen,

derihnen den Zugang zu qualifizierten Berufen ermöglicht.

Hier Kinder bei der Arbeit

Die Kinder nun bei uns in Navajeevan

2.) Projekt für Kinder mit Missbildungen

Das Team von Pfarrer Marreddy hat im Kurnool Distrikt 250

Kinder und Jugendliche mit einer angeborenen Lippen-,

Kiefer-, Gaumen-, Rachenspalte durch Zeitungsartikel,

Ankündigung im Rundfunk und mit Flyern ausfindig

gemacht. Ein 18-köpfiges Team von Ärzten und

Krankenschwestern aus den USA, das auf solche

Ope­­rationen spezialisiert ist, traf in Nandyal ein und fand

teilweise im Pfarrhaus Unterkunft. In insgesamt vier Etappen über die nächsten Jahre verteilt werden

die Kinder und Jugendlichen im Krankenhaus in Nandyal operiert. Wir sorgen uns um die notwendige

Logistik, den Transport der Patienten in die Klinik und zurück in ihre Heimatdörfer und finanzieren den

Krankenhausaufenthalt. Das Team aus den USA verzichtet auf ein Gehalt. Im Februar 2015 sind 60

Patienten erfolgreich operiert worden. Wenn die Operationsnarben verheilt sind, können die Kinder uns

wieder ein Lächeln schenken und ein normales Leben führen. Unvorstellbar groß ist die Dankbarkeit der

Eltern dieser Kinder.

3.) Projekt für Aidswaisen

Die St.-Anna-Schwestern unterhalten in der Stadt Guntur ein Zentrum, in dem 60 Aidswaisen Aufnahme

fanden. Die Schwestern haben uns gebeten, sie dabei finanziell zu unterstützen. Für 20 Kinder haben

wir in der Zwischenzeit deutsche Pateneltern gefunden und so können wir diesen Kindern dort den

Aufenthalt, Verpflegung, Kleidung und den Schulbesuch finanzieren.

4.) Projekt für ausgesetzte Kinder

In Hyderabad haben die JMJ Schwestern das „TLC-Centre“ (Tender Loving Care Centre) in ihrem Sanath

Nagar Hospital neu aufgebaut. Sie nehmen ausgesetzte und auf Müllhalden gefundene Säuglinge und

Kleinkinder auf. Hier haben wir bereits für 20 Kinder deutsche Pateneltern (Stand Dez. 2021) gefunden.

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