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Alle Religionen wurden zum Seelenheil des Menschen
gegründet. Dennoch hat nichts zu soviel Gewalt geführt, wie der Gedanke der
Überlegenheit der eigenen Religion. Selbst heute noch sind viele Menschen
davon überzeugt, der eigene Weg sei der einzig richtige. Dem Hinterfragen wird
meist mit Zitaten begegnet. Und überhaupt sollen wir glauben wie ein Kind!
Sind es aber nicht gerade die Kinder, die am meisten fragen?
Wer Gutes tut, um in den Himmel zu kommen,
und Schlechtes unterlässt, aus Angst in die Hölle zu kommen,
der handelt eigennütziger als ein Atheist, der das Selbe tut,
oder nicht tut, ohne dabei an einen richtenden Gott zu glauben.
Diejenigen, die einen Glauben von Furcht und
Verdammnis lehren, sollten sich mal fragen: Wo könnte grenzenlose Liebe eine
Grenze haben? Wie könnte ein allmächtiger Gott eine Gegenmacht haben? Wieso
brauchen wir für die Fehler, die wir begangen haben (sollen), einen
Sündenbock, der an allen Sünden schuld ist? Wenn Liebe selbst die Hölle zum
Himmel macht, wie könnte uns dann der Himmel verweigert werden? Sind wir denn
nicht immer frei, zu lieben? Wo ist das "Getrennt von Gott", wenn Gott
allgegenwärtig ist?
Vielleicht dort wo mit Furcht gelehrt wird: in den
Köpfen von Menschen, die nicht auf ihr Herz hören. Als allermindestes sollte
die Liebe zu Gott größer sein, als die Furcht vor dem Bösen.
Manch ein spirituell Suchender versucht in jeder
Kleinigkeit einen Sinn zu finden. Hierbei befindet er sich auf dünnem Eis.
Darunter lauert die Psychose, die diesem Zustand sehr ähnelt. Natürlich hat
jedes Ereignis eine Bedeutung, sofern wir ihm Beachtung schenken. Es hat die
Bedeutung, die wir ihm geben. Genauso hat auch unser Leben den Sinn, den wir
ihm geben.
Eine wahre Religion baut keine Mauern, sondern Brücken
und über diese Brücken führen keine Einbahnstraßen.
Aus der Fülle Gottes kam die Fülle. Nehme die Fülle
von der Fülle, so bleibt die Fülle.
Wer seine Ansichten mit einem Heiligenschein versehen möchte,
indem er sich auf eine "heilige Schrift beruft,
versucht sich auf diese Weise selbst zu adeln.
Und er versucht damit anderen klar zu machen, dass ihre Meinung samt Begründungen nicht zählen,
weil er selbst eine "höhere Macht" auf seiner Seite weiß.
Nur wer an Wunder glaubt, ist ein Realist.
Glauben wir an die eigene Begrenztheit, so wird es uns
nicht gelingen, unsere Grenzen zu durchbrechen.
Die höchsten Einsichten eines Weisen müssen (und
sollen) einem Dogmatiker, dem sie zu Ohren kommen, wie Torheiten, ja wie
Verbrechen anmuten. Der Dogmatiker sieht die Dinge von unten herauf, denn er
würde kein "Warum?" wagen. Der Weise sieht die Dinge von oben herab, denn er
würde sich keinem "Das sollst Du gar nicht wissen!" beugen oder es gar selbst
verbreiten.
Religion ist das Netz um einen Fisch zu fangen. Ist
der Fisch gefangen, hat das Netz seinen Zweck erfüllt.
In anderen Worten: Religion ist die Anleitung zur Selbst- bzw. Gottesverwirklichung.
Ist die Verwirklichung erfüllt, so wird die Religion nicht mehr benötigt.
Wer glaubt, Gott könne nur auf eine bestimmte Weise
gefunden werden, der nimmt die Weise und verfehlt Gott, der in der Weise
verborgen ist.
Wir beten: "Gott, Dein Wille geschehe!", wenn er aber
geschieht, dann klagen wir.
Willst Du einen Menschen wirklich kennen lernen,
vertraue alleine auf Dein eigenes Erleben und nicht darauf, was Dir andere
über ihn berichteten. Das Selbe gilt auch für Gott. Wenn Du glaubst bereits
alles über Gott zu wissen und Dein Wissen auch noch auf das gründet, was
andere sagten oder was geschrieben steht, dann kannst Du Gott nicht wirklich
kennen lernen.
Alles Lebendige hat das Merkmal der Wandlung. Wandlungsfähigkeit macht auch den Glauben lebendig. Buchstabenfrommheit erstarrt einen Glauben. Ein Glauben ist Wandlungsfähig, wenn er neue Ansichten (fremde oder eigene) nicht grundsätzlich abweist und so seinen Horizont erweitert.
Eine Religion kann nur so heilsam sein, wie sie andere
Religionen als gleichwertig achtet.
ich persönlich glaube (und respektiere jede andere Meinung):
Jede Religion ist von Menschen geschaffen.
Das Ziel einer Religion ist es, den Kontakt zu Gott zu organisieren.
Hierzu wird eine Religion erschaffen die einem Menschen dann sagt, wie er zu glauben, zu handeln, zu denken, zu beten hat.
Auf welche(n) Namen Gott hört (und auf welche[n] nicht).
Wie Gott aussieht und wie nicht.
Oder dass Gott gar nicht aussieht.
Welche Ritualien ein Mensch auszuführen hat oder welche mit oder an ihm auszuführen sind.
Wozu das alles:
Weil der Mensch vergessen hat, dass er Gott in seinem Herzen trägt und dies alles gar nicht erforderlich ist.
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